aus der Cranzahler Orgel-Chronik:

1657 erhielt die Kirche eine kleine Orgel, die im selben Jahr zum ersten Male zu einer Brautmesse gespielt worden ist (Reimann)

1841 Pfarrer Müller schreibt: „Eine vierfüßige, aber wohlklingende Orgel, Erbauung und Baumeister unbekannt.“

1898 stellt Kandler in seinem Gutachten fest, dass eine neue Orgel dringend notwendig wäre.

1910 Im Zuge des Kircheneubaus fertigt die Firma Gebrüder Jehmlich, Dresden eine neue Orgel für Cranzahl.

1911 baut die Firma Jehmlich die Orgel ein. Rechnung: „Neue Orgel geliefert und aufgestellt, 26. Juni 1911: 11.872 Mark“

1913 Nach der Elektrifizierung hat die Kirche ein elektrisches Orgelgebläse von der Firma Eule, Bautzen einbauen lassen. Rechnung: 1.094 Mark.

1917 Als von staatlicher Stelle die Herausgabe der Bronzeglocken gefordert wurde, sollten auch die Orgelpfeifen aus Zinn mit ausgebaut und abgeliefert werden. Vermutlich ist es aber nicht dazu gekommen.

1954 Die Orgel sollte gereinigt werden und eine klangliche Verbesserung erhalten. Der Landesbeauftragte, Kantor Fläming aus Moritzburg und Orgelbaumeister Jehmlich aus Dresden erarbeiteten zusammen mit Helmut Lorenz eine Umdisposition, deren Realisierung die Firma Jehmlich vornehmen würde. Der Kostenanschlag ergab 7.703,85 Mark, davon wurden vom Landeskirchenamt 5.000 Mark als Zuschuss bewilligt. Der Rest sollte durch Gemeindeabende aufgebracht werden. Die Arbeiten begannen im zeitigen Frühjahr 1955. Am 22. Mai 1955 fand die Orgelweihe statt. Von da an konnten Orgelwerke aller Stilrichtungen zu Gehör gebracht werden. Rechnung: 7.775 Mark.

In den folgenden Jahrzehnten wurde es immer schwieriger, für kleinere Re­paraturen Orgelmembrane zu bekom­men. In der DDR gab es diese nicht. Um sie aus der Bundesrepublik zu erhal­ten, brauchte man eine Einfuhrgenehmigung von oberster staatli­cher Stelle. Das allerdings dauerte sehr lang und war schwierig. In den Achtziger Jahren lagen auch Rechnungen anderer Re­paraturen an der Orgel vor.

(Quelle: 450 Jahre Kirchgemeinde Cranzahl – Eine Chronik)